26.04.2023

Naturparke im Spessart für Projekt „Katzensprung 2.0“ ausgewählt

Die beiden Spessart Naturparke engagieren sich mit regionalen Partnern für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Deutschlandtourismus. Sie gehören zu bundesweit 19 Modell-Naturparken, die vom Verband deutscher Naturparke für das Projekt "Katzensprung 2.0 – Aktiv für den Klimaschutz im Deutschlandtourismus" ausgewählt wurden.

Über 30 Teilnehmende vernetzten sich beim ersten Workshop zum Projekt Katzensprung 2.0 der Naturpark hessischer und bayerischer Spessart (Foto: Kathrin Günzelmann)

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„Das Ziel von Katzensprung 2.0“, so Martina Leicher, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Verband Deutscher Naturparke (VDN), „ist den nachhaltigen und klimaschonenden Tourismus in die Fläche zu tragen.“ Es sei wichtig, ein regionales Netzwerk zu bilden, um nachhaltige Angebote und Produkte im Naturpark zu fördern und besser vermarkten zu können.

Der VDN unterstützt den Auf- und Ausbau eines solchen regionalen Partner-Netzwerkes mit kostenlosen Schulungen und Workshops für die Naturparke und ihre Partnerbetriebe. Zum Auftaktworkshop am 18.4. in Hösbach hatten Oliver Kaiser, Geschäftsführer des bayerischen Naturpark Spessart und seine hessische Kollegin Annika Ludwig eingeladen. Interessierte aus Übernachtungs- und Gastronomiebetrieben, sowie Tagungs- und Bildungseinrichtungen trafen auf Fachleute der Touristik und Menschen aus landwirtschaftlichen und produzierenden Betrieben.

Das eigene Interesse für die Natur sinnvoll mit der Arbeit zu verknüpfen war einer der Wünsche, die die Teilnehmenden beim Workshop erarbeiteten (Foto: Kathrin Günzelmann)

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Projektpartner Michael Seitele, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Spessart-Mainland e.V. und Bernhard Mosbacher von der Spessart Tourismus und Marketing GmbH freuten sich über das rege Interesse. Seitele: „Wir merken, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das ist eine Motivation für uns.“ In der Branche sei man ganz klar auf die Natur angewiesen, „denn ohne Natur kein Tourismus“, so Seitele. Man brauche aber auch die Betriebe, damit die Gäste übernachten und essen könnten. Den nachhaltigen Tourismus weiterzuentwickeln ist für die beiden Touristiker eine Investition in die Zukunft. Dazu Seiterle: „Ich bin überzeugt, dass die Gäste immer mehr auf Naturschutz und Nachhaltigkeit achten.“

Bei Katzensprung 2.0 werden engagierte Akteurinnen und Akteure als „Naturpark-Partner“ nach bundesweit geltenden Mindestkriterien ausgezeichnet. Die Kriterien beinhalten neben regionalem Engagement auch betriebliche Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Auch die Vermeidung von Verpackungsmüll, die klimaschonende Stromherstellung oder Nutzung von Regenwasser im Betrieb werden honoriert.

Ein Beispiel in der Gastronomie, so Kaiser, sei die Nutzung lokaler Zutaten. Nicht zuletzt durch kurze Transportwege könne so ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Der Naturpark Spessart sei an dieser Stelle bereits gut aufgestellt. „Hier kann das Weidefleisch unserer Initiative Grünland Spessart genutzt werden“, so Kaiser. Die Ressourcen seien etabliert und müssten nun nur noch verzahnt werden.

Für die Teilnehmenden gab es viele Anregungen. „Wir haben gemerkt: Wir machen schon sehr viele Dinge richtig“, erklärte nach dem Workshop Peter Roth vom Hotel Spechtshaardt in Rothenbuch. Birgit Fleischmann-Müssig vom Hotel zum Löwen aus Marktheidenfeld freut sich, dass viele in der Branche die gleichen Interessen haben. „Ich nehme“, so Fleischmann-Müßig, „neue Motivation aus dieser informativen Veranstaltung mit.“

Weiter geht es im Mai mit einem zweiten Workshop, bei dem die nachhaltige und klimafreundliche Verpflegung der Gäste Schwerpunktthema sein wird. Auch hier sollen die teilnehmenden Betriebe voneinander lernen. Beispiel: die „25-Kilometer“-Initiative vom Landhotel Heimathenhof. Diese zeichnet auf der Speisekarte Gerichte aus, deren Hauptbestandteile alle aus maximal 25 km Entfernung stammen.

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Hintergrund zum Projekt

Das Projekt "Katzensprung 2.0" wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz für drei Jahre gefördert. Der VDN führt das Projekt im Verbund mit dem Institut für Nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft an der FH Münster, der Technische Universität Berlin – Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre (TUB) sowie der Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH durch.

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