19.05.2023

Naturpark Spessart entfernt Herbstzeitlose bei Lohr

Freiwillige Helferinnen und Helfer des BUND Naturschutz unterstützten den Naturpark Ende April bei Lohr-Rodenbach. Das Gift ist vor allem im Heu gefährlich für Weidetiere.

Wenn sie blüht, wird sie gerne mit einem Krokus verwechselt: Die Herbstzeitlose. Hübsch anzusehen wächst sie im Gras und ist dabei für Weidetiere sehr giftig. Um ihre Ausbreitung einzudämmen, trafen sich die Freiwilligen auf einer Weidefläche bei Lohr-Rodenbach. Dort konnten sie gemeinsam Tausende Pflanzen durch abreißen schwächen oder abtöten. Die Aktion fand unter der Leitung von Torsten Ruf statt.

Freiwillige des BUND Naturschutz reißen unter der Leitung des Naturpark Spessarts die giftigen Herbstzeitlosen aus (Foto: Torsten Ruf)

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„Alle Pflanzenteile, Zwiebelknollen, Blätter und Blüten sind für Weidetiere gefährlich“, erklärt der Gebietsbetreuer für Grünland. Problematisch wird das Gift vorrangig im Heu. Im frischen Zustand erkennen die Tiere die Herbstzeitlose zwar am Geschmack; der gehe im Heu jedoch verloren. Die Pflanze werde, anders als auf der Weide, dann von den Tieren mitgefressen.

Doch nicht nur für Tiere wird die Herbstzeitlose zur Gefahr. Torsten Ruf erklärt, wie Weidenutzung und Artenschutz zusammenhängen: „Eine zu hohe Dichte bedroht die Mähnutzung und somit die lokalen Zielarten.“ Eine sei zum Beispiel die Breitblättrige Fingerwurz, eine wilde Orchidee, oder das seltene Wald-Läusekraut. „Wir schützen mit unserer Aktion die Tiere und die Natur. Daher war die Aktion doppelt wichtig“, so der Grünlandbetreuer.

Neben dem Ausstechen oder Ausreißen der Pflanzen im Frühsommer, kann man auch anders verfahren. Vor allem eine trittintensive Beweidung mit Schafen helfe bei der Eindämmung, so der Experte des Naturparks. Auch mit einer Nadelwalze könne man die Zwiebel schädigen. „Dies würde jedoch auch den Orchideen schaden“, so Ruf. Daher setzt er auf die manuelle Bekämpfung.

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