FOSBOS Aschaffenburg pflegt Wasserbüffelweide im Hafenlohrtal
Schülerinnen und Schüler haben im Hafenlohrtal wertvolle Bachauen gepflegt und dabei gelernt, wie praktische Naturschutzarbeit die Artenvielfalt im Naturpark Spessart stärkt.
Seit Jahren unterstützen Schülerinnen und Schüler der FOSBOS Aschaffenburg den Naturpark Spessart Verein mit Geschäftssitz in Gemünden bei praktischen Naturschutzarbeiten – ein Einsatz, der der Schule in diesem Jahr den Sonderpreis der Klimaschule Bayern eingebracht hat. Mitte Oktober und Anfang November 2025 setzten vier Klassen mit Lehrer Andreas Reble diese erfolgreiche Kooperation im Hafenlohrtal fort.

Pflege für einen unterschätzten Lebensraum
Oft gilt der Wald als Sinnbild der Biodiversität. „Doch gerade offene, strukturreiche Landschaften wie extensiv genutzte Weiden“, so Christian Salomon, Gebietsbetreuer für Grünland im Naturpark Spessart, „sind unsere Hotspots der Artenvielfalt.“ Die Bachauen im Hafenlohrtal gehören zu diesen wertvollen Lebensräumen.
Hier konnten die Jugendlichen nachvollziehen, wie eng Arten miteinander verknüpft sind: Der Neuntöter etwa baut sein Nest aus den Haaren der dort weidenden Wasserbüffel. Libellen und Frösche nutzen die Suhlen der Büffel als Kinderstube und auch der Luchs, der immer wieder auf der Weidefläche beobachtet wurde, beweist die ökologische Bedeutung des Gebiets.
Warum Offenland Pflege braucht
Von den Gebietsbetreuern Christian Salomon und Sabrina Jochum erfuhren die Schülerinnen und Schüler auch, warum es notwendig ist, die natürliche Sukzession aufzuhalten. Ohne gelegentliche Weidenachpflege würden Brombeeren und junge Bäume die offenen Flächen nach und nach überwachsen. Damit gingen wertvolle Lebensräume verloren, die auf Licht, Wärme und ein vielfältiges Blütenangebot angewiesen sind. Die Klassen arbeiteten daher aktiv mit, Gebüsche und Jungbäume zu entfernen – eine Aufgabe, die zeigt, dass Naturschutz nicht nur aus Schutz, sondern auch ausgestaltender Pflege besteht.

Begegnung mit den Wasserbüffeln
Ein Höhepunkt war dabei der Kontakt mit der Wasserbüffelherde. Die imposanten Tiere sorgen mit ihrem speziellen Fressverhalten dafür, dass ein abwechslungsreiches Mosaik aus kurzen und höheren Vegetationsbereichen entsteht. Ihr Dung ermöglicht zudem die Entwicklung großer Mengen an Insekten, die wiederum Vögeln und Fledermäusen als Nahrung dienen. So wurde für die Schülerinnen und Schüler greifbar, wie positiv die Beweidung auf die Artenvielfalt wirkt.
Gemeinschaftserlebnis im Naturpark
Ein gemeinsames Grillen mit Weidelamm-, Wasserbüffel- und Wildschweinbratwürsten und Getränken aus dem Sodenthaler Mineralbrunnen rundete die Aktion ab und verdeutlichte, dass auf solchen Naturschutzflächen nicht nur Artenvielfalt geschützt wird, sondern auch hochwertige Lebensmittel produziert werden.