Naturpark Spessart bekämpft Jakobskreuzkraut in Kreuzwertheim
Rund 30 Freiwillige waren am Wochenende Mitte Mai aktiv. Unter Anleitung des Gebietsbetreuers für Grünland Christian Salomon beseitigten sie rund eine halbe Tonne giftige Pflanzen.
„Um die Wurzel zu erwischen, sucht ihr die Blattrosette, stecht ein und zieht sie mit Hebelwirkung wieder raus“, erklärt Salomon den Vorgang mit dem Unkrautstecher. Die Freiwilligen kamen vom BUND Naturschutz, Ortsgruppe Kreuzwertheim. Auch einige Geflüchtete packten an diesem Tag kräftig mit an. Gemeinsam wurden so viele Hektar Wiesen gesäubert.
Nach dem Ausstechen kamen die Pflanzen zur Entsorgung in Müllsäcke. Salomon: „Diese werden als Restmüll verbrannt, damit keine Samen ausreifen können.“ Die Pflanzen seien derzeit an den kleinen gelben Blüten erkennbar, so der Gebietsbetreuer für Grünland. Die Klimaerwärmung fördere ihre Ausbreitung und die weiterer Kreuzkrautarten wie dem Wasserkreuzkraut oder Frühlingskreuzkraut, erklärt er.
„Solche Aktionen“, sagt Salomon, „sind wichtig, um die Nutzung der artenreichen Wiesen zu erhalten.“ Denn wenn Landwirtinnen und Landwirte die Wiesen nicht für die Heuernte nutzen könnten, fielen die Flächen aus der Bewirtschaftung, verbuschen und seien für den Naturschutz verloren.
Ein Abreißen oder Abmähen alleine reiche nicht aus, da das Kreuzkraut sofort neue Blüten treibe. Für Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen ist die Pflanze giftig - besonders im Heu, wo die Tiere es nicht von unbedenklichem Futter unterscheiden können.
Doch es gibt sogar einen Schmetterling, der auf das Kreuzkraut spezialisiert ist. Die Raupen des Kreuzkraut-Blutbärs ernähren sich von den Pflanzen, speichern das Gift als Fraßschutz in ihrem Körper und werden somit von Vögeln verschmäht.