Naturwaldreservat und Naturschutzgebiet Eichhall

Lkr. Aschaffenburg, 67 ha


Der Eichhall erstreckt sich über eine Fläche von rund 67 Hektar westlich vom Geiersberg, der mit 586 Metern höchsten Erhebung des Spessarts. Der Eichhall ist Teil des für seine Eichen berühmten „Heisterblocks" und entstand vermutlich während des 30-jährigen Krieges in Folge von Brandrodung und Waldfeldbau durch Kriegsflüchtlinge. Ursprünglich war es ein reiner Eichenwald, in den ab dem 19. Jahrhundert die Buche nachträglich eingebracht wurde. Die Eichen dort sind zum Teil meterdick, bis zu 40 Meter hoch und mehr als 400 Jahre alt. Mit bis zu 200 Jahren gehören die Buchen ebenfalls zu den „Methusalemen“ des Waldes. Über lange Zeit wurde hier Bau- und Furnierholz geerntet. Seit 2002 wird der Wald nicht mehr wirtschaftlich genutzt - 2003 wurde er als Naturwaldreservat ausgewiesen und zählt zu den artenreichsten Lebensräumen totholzbewohnender Käfer.

Naturwaldreservate wie der Eichhall sind wichtige Referenzflächen, auf denen wir die natürliche Waldentwicklung und die Einflüsse des Klimawandels auf die Waldzusammensetzung beobachtet können.

Wissen

Hotspot der Artenvielfalt

Aktuell kann auch im Eichhall beobachtet werden, dass sich die Buchen zu Lasten der lichtbedürftigeren Eichen ausbreiten. Viele Eichen sterben aber auch deshalb ab, weil sie ihr natürliches Lebensende erreicht haben. Trotz dieser Veränderungen sind der Eichhall und die umliegenden alten Laubwälder des Heisterblocks ein „Hotspot“ der biologischen Vielfalt. Bisher wurden hier über 300 holzbesiedelnde Käferarten nachgewiesen, darunter etliche sogenannte „Urwaldreliktarten" wie der Eremit oder Juchtenkäfer. Dessen Larven entwickeln sich im Mulm großer Stammhöhlen und ernähren sich dort von verpilztem Holzmaterial. Auch der seltene Halsbandschnäpper und eine in Baumhöhlen brütenden Kolonie von Mauerseglern profitieren von den alten Eichen und Rotbuchen.

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